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Nil inultum remanebit

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Jeder Tag war etwas Besonderes. Nie passierte dasselbe, man konnte froh sein zu diesen Zeiten noch immer am Leben zu sein und genauso genoss der Schamane alles, was ihm geschenkt wurde. Dazu gehörte unter anderem einfach nur das Sammeln von wichtigen Zutaten, die er für seine Tränke benötigte.  In der Zeit konnte er das sanfte Kitzeln des Windes genießen oder die Vögel, die um die Wette sangen und versuchten um ihre Weibchen zu buhlen. Ab und an erwischte er sich sogar dabei, wie er daran dachte, dass er schon sehr lange Zeit alleine war und mittlerweile sogar vielleicht seine soziale Ader verloren hatte.  Es war nichts Besonderes mehr alleine zu sein, aber wer hatte ab und zu nicht doch ein wenig Gesellschaft gern?

Mit ihm zu kommunizieren war durch die ganzen Jahre der Einsamkeit nicht mehr so einfach geworden. Der grauhaarige Kater sprach meist nur noch in Rätseln, ließ niemanden direkt sein erarbeitetes Wissen zuteil werden und wenn, dann tat er es nicht ohne sich ein wenig lustig zu machen. Es war alles schon ernst genug, also warum sollte man sich nicht einen kleinen Spaß erlauben dürfen? Außerdem hatten die meisten Ribika die Zeit über ihr Interesse an Dingen verloren, die die Intelligenz förderten und wirkten daher auf ihn furchtbar dümmlich und naiv. Trotz allem kamen sie alle immer wieder zu ihm, auch wenn der Wind und die Geister ihm ab und zu zutrugen, dass man über ihn sprach und das nicht immer nur positiv. Die meisten hielten ihn für verrückt, aber es war ihm egal. Auch kannte niemand seinen wahren Namen, es war lediglich immer die Sprache von dem verrückten Jujutsushi im Hokora-Schrein. Er ließ nur denen seine Hilfe zukommen die es aus seinen Augen auch verdient hatten, deswegen musste er sich darum nicht auch noch kümmern.

Jede Nacht setzte er sich vor seinen Schrein auf einen Baumstamm und zog an seiner Pfeife, während er die Sterne beobachtete. Jedes Mal sah er, wie manche neu entstanden und hell aufleuchteten, andere aber wiederum langsam immer schwächer wurden und schließlich ganz und gar erloschen.  Es  war ein ewiger Kreis, wenn ein Leben erlosch, wurde woanders ein neues geboren. Nichts verfiel.  Doch ab und zu fielen ihm auch besondere Sterne auf. Sterne, die an besondere Leben geknüpft waren, denen etwas passieren würde. Etwas Außergewöhnliches. Mit seinen klaren, grünen Augen beobachtete er den Trubel am Himmel und zog dabei einen Mundwinkel ein wenig hoch. Der Grauhaarige hatte nie den Wunsch danach gehegt seinen eigenen Stern zu betrachten, obwohl er die Fähigkeit besaß hellzusehen.

Es kam sowieso nicht oft vor das er es tat, auch wenn ihn schon etliche Ribika darum gebeten hatten. Niemand konnte die kunstvollen Netze, die das Schicksal sponn, ändern.  Auch wenn man seines kennen würde, die Farbe, das Muster, an welchen Stellen es Löcher und Risse hatte, es würde nichts ändern. Ein leises Schmunzeln war zu hören, nachdem der Schamane noch einmal an seiner Pfeife zog und schließlich die verbrannten Kräuterreste im Wind verstreute. Die meisten wären sowieso wahnsinnig geworden, wenn er ihnen gesagt hätte, dass sie bald sterben würden oder eine unheilbare Krankheit auf dem Weg zu ihnen war. Warscheinlich hätte er dann nur noch mehr Heiltränke brauen und Schutzzauber sprechen sollen, hätte es vielleicht aus Jux und Dollerei auch getan, aber es wäre keine Hilfe gewesen. Vielleicht erklärte man ihn aus dem Grund auch verrückt, aber so gesehen war jedes Individuum für sich verrückt und darüber konnte er nur müde lächeln.

So vergingen Tage, Wochen, Monate in denen er seiner vom Schicksal auferlegten Arbeit nachging. Immer wieder sammelte er Zutaten für seine Tränke, half verletzten oder kranken Ribika, die seinen Rat ersuchten, und reiste immer mal wieder nach Ransen, um dort seine Werke zu verkaufen oder gegen Lebensmittel einzutauschen. Die Natur gab einem vieles, man musste nur wissen wo man zu suchen hatte, aber leider gab es auch Jahreszeiten und es war nicht immer alles da, was er brauchte. Gerade jetzt, im Winter, wo der Schnee vielen Schwachen das Leben kostete, kam er ungern nach Ransen. Auch wenn diese Stadt sehr erhaben war, kam es oft vor, dass obdachlose Kinder durch die Kälte und fehlende Nahrung einfach starben. Manchmal saßen weinende Mütter an ihrer Seite, die ziemlich mager und kraftlos waren, manchmal waren sie aber auch alleine und starrten kurz vor ihrem Ableben bloß mit leeren Augen ins Nichts. Es war nicht einfach hinzusehen, denn der Schamane konnte erkennen ob der Tod bereits nahe war oder nicht und über vielen schwebte ein Schatten der nur darauf wartete das Leben in sich aufzusaugen und fortzutragen, aber das war wie alles was passierte das Schicksal.
Es war traurig, dass so junge Leben schon so früh diese Welt verlassen mussten. Er war vieles gewohnt, hatte viel Elend, viele Wunden, viel Fleisch und viel Blut gesehen aber trotz allem gab es noch Dinge, die ihm einen Stich ins Herz versetzen konnten. Auch wenn sein Herz selbst wie ein kunstvoll gewebtes Netz wirkte, durch das man nicht so einfach durchdringen konnte.

Doch ihm wurde auferlegt ein besonderes Kind vor dem Tod zu bewahren.

Eines Tages, nachdem er wieder einmal seine Erzeugnisse auf dem Markt in Ransen verkauft hatte, machte sich der Jujutsushi wie jedes andere Mal auch auf den Rückweg. Es war tiefster Winter, der Schnee knirschte unter seinen Füßen und jeder Schritt war durch die beißende Kälte anstrengend. Da halfen auch keine übereinander gelegten Gewänder mehr, aber er gehörte zu der hart gesottenen Sorte und würde  deswegen nicht gleich in Tränen ausbrechen oder sein Leben verfluchen.  Dieses Mal hatte er leider nicht soviel Ware wie sonst eintauschen können, doch würde es auch wieder bessere Zeiten geben. Das Schicksal hielt immer eine Wendung bereit und ließ nicht alles grundlos geschehen.
Eine Schneeflocke verirrte sich auf die Nase des Schamanen, als er einen Moment lang in den Himmel schaute und es sogar zuließ ein wenig in Gedanken zu schwelgen, bis er mit seinen kalten Füßen an etwas hängen blieb. Beinahe wäre er gestolpert, konnte sich aber noch rechtzeitig abfangen. Seine grünen Augen musterten das, was dort vor ihm lag, war es nicht einfach nur ein ordinärer Felsen oder ein Tier, welches durch eine Verletzung oder mangelnde Nahrung verendet war. Es war ein kleiner Junge. Seine Mundwinkel erhoben sich wieder zu einer verspielten Krause, immerhin wusste der Schamane jetzt schon, dass er noch am Leben war. Wo er wohl herkam? Doch die Frage beantwortete sich schon von selbst, als er mit einer Hand ein wenig kalten Schnee von ihm herunterfegte und darunter schwarzes Fell aufblitzte. Ein Meigi! Wie kam ein Meigi hier her und das, ohne getötet worden zu sein? Wieder schmunzelte er und hob den kalten Leib auf seine Arme. Obwohl der Jujutsushi schon einiges in seinem Leben gesehen hatte, passierte es trotz allem immer mal wieder, dass er etwas Unglaubliches zu Gesicht bekam und es sich sogar nicht erklären konnte.

Es war wärmer in seinem Schrein, immerhin war auch er nur ein Lebewesen aus Fleisch und Blut und kam nicht darum herum, ein Feuer anzumachen um die Kälte nicht zu weit vordringen zu lassen. Der grauhaarige Kater hatte nie Verwandtschaft gehabt, jedenfalls kannte er sie nicht, doch wusste er trotz allem wie er mit dem kleinen Jungen umgehen musste, den er in eine warme Decke eingewickelt hatte und neben ihm vor dem Feuer saß. Irgendwo tat er ihm schon leid, überall waren Wunden zu sehen, von Schnittverletzungen bis blauen Flecken war alles dabei, aber wen wunderte das schon. Die meisten Ribika beurteilten sich gegenseitig wegen des Aussehens oder der Abstammung. Der kleine Junge hier war ein Meigi, er hatte verbotenes, schwarzes Fell was Unglück bedeutete. Es war kein Wunder wie er zugerichtet war, doch das erklärte noch nicht wie er hergekommen war.
Nachdem er ihm die Wunden wenigstens ein wenig behandelt hatte, flößte der Jujutsushi ihm ein Mittel ein, was ihn von innen ein wenig aufwärmen und stärken würde. Er war sich im Klaren, dass das hier sein Weg war, ansonsten wäre er diesem Kind nicht über den Weg gelaufen. Daher setzte er auch alles daran ihn wieder auf die Beine zu bekommen. So verging auch der ganze Tag und während er ihn zumindest schonmal wieder stärker atmen hörte, räumte der Kater sein Hab und Gut wieder in die dafür vorgesehenen Regale. Er hatte nicht viel zu bieten, es war im Prinzip eine dunkle Höhle, in der an vielen Stellen Kerzen brannten und Licht spendeten. Überall waren kleine Regale aufgebaut, in denen er seine Bücher, Zutaten und Mittel verstaute. Mehr brauchte er nicht, es reichte ihm.

Erst spät am Abend regte sich etwas neben ihm und mit aufmerksamem Blick beobachtete er alles, was nun passierte. Natürlich wusste der Kleine nicht wo er hier war und reagierte zuerst ziemlich verwirrt. Beschwichtigend hob der Schamane seine Hände und ließ sie dann wieder in seinen Schoß sinken. „Was du hier tust weißt du genauso wenig wie ich.", sagte er als erstes und musste herzlich lachen, als er den nur noch verwirrteren Gesichtsausdruck des blonden Kindes auf sich wirken ließ. „Es bedarf keiner Erklärungen. Der Lauf der Dinge bat mich darum, dich nicht dem Schnee zu überlassen und genau das habe ich getan. Alles Weitere wird sich jetzt zeigen." Mit Bedacht sprach der Schamane ihn nicht auf seine Herkunft an, sondern reichte ihm erstmal eine warme Suppe, die ihn weiter stärken sollte. Es dauerte eine Weile bis der Kleine, der sich Leaks nannte, sich wieder ganz erholt hatte und irgendwann auch begann mit ihm zu sprechen. Ihm schien schon vieles widerfahren zu sein, so zurückgezogen und misstrauisch wie er war. Andere Kinder in seinem Alter spielten und genossen die Freiheit, die ihnen noch vergönnt wurde. So wie er sich verhielt, war er warscheinlich der Böse Junge um die Ecke, der alles unterbrach und kaputtmachte, aber seine traurigen Augen verrieten, dass er das alles eigentlich gar nicht wollte. Der Jujutsushi war noch nie in Meigi, aber es wusste, dass es sich dabei um einen grausamen Ort handelte und daher wunderte ihn sein Verhalten eher wenig.

Der Schamane zwang ihn nicht dazu bei ihm zu bleiben, doch sagte er ihm auch nicht, dass er gehen sollte. Leaks hatte das Gefühl bei ihm in der Schuld zu sein, doch entkräftete der Grauhaarige den Gedanken gleich wieder mit einem Rätsel. Es war schwer miteinander zu kommunizieren, aber irgendwann verstanden sich beide auch ohne Worte. Der Meigi-Kater war einfach erstmal bei ihm geblieben und half ihm bei seiner Arbeit, wenn er gelassen wurde. Wo sollte er auch sonst hin? Er hatte niemanden außer sich selbst….
Immer, wenn sie gerade nichts zu tun hatten, versank er in den Büchern, die der Schamane die Jahre über angesammelt hatte. Dem Jujutsushi war aufgefallen, dass er sich auffällig stark für Magie interessierte, doch hinderte er ihn auch nicht daran seine Interessen auszuleben. Zwar war er ein Meigi, aber niemand war von Grund auf Gut oder Böse, zumal das sowieso Ansichtssache der Gesellschaft war. Man konnte auch mit dunkler Magie Gutes tun und daran glaubte der Weise Schamane, der mittlerweile sogar ohne es jedesmal zu registrieren eine schützende Hand über ihn hielt. Magie war nichts schlechtes, er selbst benutzte auf gewisse Art und Weise auch Magie, konnte Flüche brechen und durch Zauber hervorgerufene Krankheiten heilen. Alles im Zwecke des Guten.


Jahre zogen ins Land und Leaks wurde mit der Zeit auch immer reifer und erwachsener. Er war unglaublich intelligent, sog alles Wissen in sich auf als gäbe es nichts anderes und hatte mittlerweile fast alle Bücher gelesen, die der Schamane ihm geben konnte, doch konnte man an seinen magischen Fähigkeiten noch arbeiten. Es passierte zu Anfang oft, dass er die Zauber nicht halten konnte und sie entweder ungünstig schief gingen oder einfach ins Nichts verpufften. Es war jedesmal sehr amüsant ihm dabei zuzusehen und der grauhaarige Kater gehörte sowieso zu der Sorte, die gerne lachte und die Fröhlichkeit nach außen dringen ließ. Sowieso war er die Jahre über wieder zugänglicher geworden, was an der Gesellschaft des Meigi lag. Alles hatte etwas Gutes, alles hatte einen Grund. Das erkannte er jeden Tag immer wieder.
Das Leaks ihn nicht gleich wieder verlassen hatte, war von großer Bedeutung. So konnte der Schamane ihn noch ein wenig formen und auf den richtigen Pfad zurückdrängen, denn er hatte die Veranlagung dazu ins Extreme abzudriften und Unsinn anzustellen. Jetzt würde er ihn mit gutem Gewissen gehen lassen können, auch wenn er in diesem Moment noch gar nicht daran denken wollte.

Wieder einmal übte der Meigi seine Zauberfähigkeiten und hantierte diesesmal mit Wasser herum, welches er einfach nur konzentriert von einer Hand zur anderen schwingen ließ. Es kam oft vor, dass der Jujutsushi ihn dabei beobachtete. Es war nicht so, dass er ihm nicht traute oder das Gefühl hatte eingreifen zu müssen, er fand es einfach nur unheimlich schön seinen Bewegungen zuzusehen und dabei in Gedanken zu versinken. Es war eine Schande, dass seine Eltern ihn ausgesetzt hatten. Sie hatten damit wirklich einen großen Verlust zu verschmerzen.
Der Junge hatte sich wirklich gemacht. Er war gut gewachsen, noch immer kleiner als der Grauhaarige, aber von schöner Statur und unheimlich grazil. Das wurde durch seine langgewachsenen, blonden Haare nur noch mehr unterstrichen, die zu einem lockeren Zopf gebunden über seine Schultern fielen. Zwar hatte er den Hang dazu schwarze Kleidung zu tragen, die der Schamane ziemlich eintönig fand, aber es ließ ihn bissiger und gefährlicher wirken. Deswegen schlug er ihm den Wunsch auch nicht ab und ließ ihn machen. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf die Lippen des grauhaarigen Katers, als er sich dann erstmal wieder von ihm entfernte und seiner Arbeit nachging, die Tränke und Tinkturen mischten sich nicht von allein und daran wollte er den Meigi noch nicht lassen, dafür war er noch nicht konzentriert genug. Jedoch würde er ihn diese Nacht einmal mitnehmen, wenn er sich die Sterne wieder ansehen würde, so wie immer, aber davon sagte er ihm noch nichts.

Als es dann schließlich soweit war, suchte er den jungen Meigi auf und musste schmunzeln, als er wieder einmal vor einem Buch eingeschlafen war. Jedesmal fesselten diese Schriftstücke ihn so sehr… Ob er ihn auch so fesseln konnte? Behutsam zog er den schweren Wälzer aus den Händen des Blonden und leckte ihm dann einmal wie ein Vater über die Wange, um ihn dazu anzuregen aufzuwachen. Ein paar mal wiederholte er die Prozedur, bis ihn zwei klare, bernsteinfarbene Augen anblitzten und fragend ansahen. Lächelnd wuschelte der Schamane ihm durch die Haare und deutete ihm, mitzukommen. Leaks war Neuem gegenüber, was irgendwie mit Magie oder Verwandtem zu tun hatte, immer sehr aufgeschlossen gewesen und so war es ein leichtes ihn dazu zu bewegen mit ihm zu kommen.
Es war eine klare Nacht, die Sterne schrien geradezu danach angesehen und entschlüsselt zu werden, aber so schnell würde der Meigi diese Fähigkeit nicht erlangen können. Obwohl der Jujutsushi das wusste, nahm er ihn aus einem bestimmten Grund mit. Er wollte ihm zeigen, dass es viel Schönes auf dieser Welt gab und er niemals auf die Idee kommen sollte, in negativen Gedanken zu versinken. Zumindest versuchte er alles vorbereitend dagegen in die Wege zu leiten, denn in letzter Zeit stimmten die Sterne ihn besorgt. Leaks war dazu verdammt in die Fußstapfen seiner Verwandtschaft zu treten und dagegen konnte der Grauhaarige nichts tun… Zumindest nicht jetzt. Es war schön einfach nur nebeneinander im mittlerweile sommerlichen Gras zu liegen und die Sterne zu beobachten. Ab und an erhob der Schamane seine Stimme und erklärte ihm was dazu, beantwortete die Fragen des Blonden, wenn er denn welche hatte, aber das war für ihn gerade sogar eher nebensächlich. Er war einfach nur unheimlich froh darüber, einen Lebensabschnitt geschenkt bekommen zu haben, in dem er nicht dazu verdammt war alleine zu sein.

Eine gefühlte Ewigkeit verging, in der sie hier so nebeneinander lagen und irgendwann kamen sie sich dann sogar näher als gedacht. Anscheinend spürte Leaks die Unruhe, die von dem Jujutsushi ausging, doch war das auch nicht zu übersehen. Er war immer Herr seiner Sinne, wusste ganz genau was er sagte und tat und umso mehr fiel es auf, wenn ihn einmal seine Beherrschung verließ und er unruhig wurde. Doch wusste der Meigi erstaunlich genau, wie er ihn wieder beruhigen konnte und der Grauhaarige genoss es einfach. So ein Gefühl hatte sich noch nie in seinem Körper ausgebreitet und er wusste ganz genau, dass es dem Blonden da nicht anders ging… Es war unbeschreiblich schön wie sie sich gegenseitig berührten und Emotionen aus sich herauskitzelten. Auch hatte der Schamane nie daran gedacht, wie unheimlich gut es sich anfühlte, wenn jemand anders den eigenen Schwanz pflegte und liebkoste. Das würde er niemals vergessen.

Jetzt betraten sie einen Weg, zusammen.

So vergingen wieder einige Jahre und dem Jujutsushi entging nicht der Wissensdurst seines Freundes. Es war soweit, er hatte alles Wissenswerte von ihm gelernt und musste ihn verlassen, um sein Können zu erweitern und seine Intelligenz weiter zu fördern. Es fiel ihnen beiden nicht leicht, auch wenn der Schamane es nicht nach außen dringen ließ, aber Leaks war unheimlich traurig. Er versprach seinem Meister, dass er um jeden Preis wiederkommen würde, wenn er das erreicht haben würde, was er sich vorgenommen hatte und von dem Tag an lebte der Meigi alleine im Wald in Isolation, um sich voll und ganz seinem Vorhaben zu widmen. Er wollte keine Zeit damit verschwenden, immerhin hatte er ein Versprechen einzuhalten und wollte sich nicht ganz von ihm entfernen. Sie hatten einen Weg zusammen zu gehen, wovon sie niemand abhalten sollte.

Jahrelang beobachtete der Jujutsushi weiter die Sterne und ihm entging nicht, dass sich Leaks ein weiterer Stern genähert hatte. Es machte ihn froh, so war er wenigstens nicht ganz allein und lief vielleicht nicht so sehr Gefahr seinen Verstand zu verlieren, denn er wusste nicht genau was den Meigi dazu treiben würde ins Extreme abzudriften. Wenn er an dem Tag gewusst hätte, dass genau dieser Ribika daran schuld sein würde, hätte er eingegriffen, aber das stand nunmal nicht in seiner Macht. Ihre Sterne waren zu sehr miteinander verknüpft, aus dem Grund konnte er nicht mehr so viel in ihnen erkennen wie früher, weil es nunmal auch sein eigenes Schicksal betraf und das blieb ihm verwehrt.

In einer Nacht durchfuhr es ihn wie ein Blitz, als er wieder nachsah und er unsägliche Schmerzen und Leid spüren konnte… Wie gerne hätte er dem Meigi jetzt beigestanden, doch gab es keine Möglichkeit dazu. Der Jujutsushi würde ihn nicht aufspüren können, er wusste nicht wo sich sein Freund niedergelassen hatte und so musste er tatenlos zusehen, was mit ihm passierte… Jetzt war es wohl soweit. Ihre Wege trennten sich, Leaks beschritt einen anderen Pfad, auf dem ihm der Schamane nicht mehr folgen konnte. Er hätte gern noch ein wenig mehr Zeit mit ihm verbracht, aber das war nunmal das Schicksal.

Ihr Schicksal.



Alles schmerzte nur noch mehr, als irgendwann ein verfluchter Kater zu ihm kam und um Hilfe bat, weil er von einem Meigi namens Leaks verflucht wurde. Der blonde Kater namens Konoe konnte es nicht sehen, aber in den klaren, grünen Augen des Schamanen starb trotz allem etwas und er wünschte sich nichts sehnlicher, als seinen Freund noch einmal so unbeschwert wie damals in seinen Armen halten und lieben zu können… So schlimm stand es also um ihn. Er war zu einem der Bösen geworden, er schadete anderen Ribika und versuchte sie zu zerstören.
Er ließ sich nichts anmerken und gab dem Ribika die Informationen, nach denen er verlange. Begann aber wieder damit sie zu verschlüsseln und seine Spielchen mit ihm zu spielen. Es war grausam zu wissen, dass ein einziger Ribika dafür gesorgt hatte Leaks so sehr aus der Bahn zu werfen und da es nicht die Art des Grauhaarigen war einfach zu hassen, zog er sich erstmal wieder zurück, um das Ganze für sich zu verarbeiten.  Es war gar nicht so einfach in dieser Situation zu akzeptieren, dass es nunmal ihr Schicksal gewesen war.
Wie gerne hätte er es geändert…

Seine Gedanken waren immer bei ihm, auch nachdem er eines Tages wieder auf seinem Baumstamm saß und die Sterne beobachtete, die ihm die Botschaft übermittelten, dass der Meigi sein Leben gelassen hatte. Er hatte ihm beim Sterben zugesehen, wie sein Stern langsam immer schwächer flackerte und schließlich ganz erlosch… „Ich werde dich nie vergessen, Leaks..."

Er war in Gedanken immer bei ihm.

Immer.

'Nichts kann vor der Strafe flüchten'


Ich habe diese Fanfiction für meine Freundin geschrieben und hoffe, dass sie ihr auch gefällt. Sie hat mich mit Lamento angesteckt und besonders angetan haben es mir Jujutsushi und Leaks. Sie playt den Schamanen in unserem Rollenspiel einfach nur wundervoll.

Ich hab mir größte Mühe dabei gegeben ihn glaubhaft rüberzubringen, denn eigentlich liegen mir Charaktere wie Leaks mehr, aber es hat Spaß gemacht.

Die ganze Fanfic ist in seiner Sicht geschrieben und handelt von seinem Zusammentreffen mit Leaks, als er aus Meigi vertrieben wurde und kurz davor war zu sterben. Es entsteht eine Bindung zwischen ihnen, jedoch kommt kein Adult-Part vor ;) Viel Spaß beim Lesen!

:iconblue-alexis:, ich liebe dich!
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